Der dreizehnjährige Jim Carroll lebt in einem ärmlichen und heruntergekommenen Stadtteil von New York. Er ist ein talentierter und ambitionierter Basketballspieler, weshalb er sogar, trotz seines jungen Alters, ein Stipendium erhalten hat. In seiner Freizeit treibt er so manchen harmlosen Blödsinn mit seinen Freunden Mickey, Pedro und Neutron.

So langsam werden auch die ersten sexuellen Erfahrungen gemacht, so wie die ein oder andere Droge ausprobiert. Als Jim, Mickey und Pedro jedoch mit Kokain und Heroin in Kontakt kommen, ist dies der Anfang vom Ende. Sie verlieren jeglichen Halt und rutschen direkt in die Drogenszene ab. Dies kostet sie den Platz im Basketballteam und bringt Mickey und Jim schließlich auch dazu die Schule zu schmeißen. Als Jims Mutter von seiner Drogensucht Wind bekommt, schmeißt sie ihn verzweifelt vor die Tür. Die Strassen von New York, geprägt von Kriminalität, Gewalt und Prostitution, werden zu Jims neuem Zuhause, der, verzweifelt, alles für den nächsten Schuss tun würde…

Jim Carroll – In den Strassen von New York” basiert auf der gleichnamigen Biographie von Jim Carroll. In wie weit der Film der Buchvorlage gerecht wird, kann ich leider nicht sagen, da ich das Buch nicht gelesen habe. Allerdings beschreibt Carroll seine Jugend in den 60ern, der Film spielt allerdings in den 90ern, sodass ich davon ausgehe, dass das Buch nicht 1:1 adaptiert wurde.

Ich muss sagen, dass mich der Film inhaltlich nicht so ganz überzeugen konnte. In der ersten halben Stunde werden Jim, seine Freunde und ihr bisheriges Leben, vor dem Drogenabsturz, gezeigt. Dabei wirkt keiner der Charaktere wirklich sympathisch. Jim, Mickey und Neutron sind aufmüpfig, frech und nervig, was es schwer macht, weiteres Interesse für den Film aufzubauen, sie auf ihrem weiteren Weg zu begleiten. Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann, sind bei Dramen, meiner Meinung nach, sehr wichtig. Ich weiß nicht ob das Absicht war oder nicht und ob die Charaktere im Buch auch so beschrieben sind, aber weder Jim noch seine Freunde sind wirkliche Sympathieträger.

Das war die erste Sache die mich störte. Die zweite ist die Handlung an sich. Die Ereignisse werden in kürzester Zeit hintereinander gezeigt. Ich sage es nicht oft, aber für diesen Film hätte man sich ruhig ein wenig mehr Zeit lassen können. Die Geschichte bietet ja genug Stoff. (No pun intended). Ich habe einfach das Gefühl, dass man aus dem Film wesentlich mehr hätte machen können. Und sicherlich hätte man den Film auch in den 60ern statt in den 90ern spielen lassen können.

Eher unsympathische Charaktere, eine noch ausbaufähige Story, was bleibt da noch übrig? Richtig, die Schauspieler. Und diese sind es dann auch, die den Film doch noch irgendwie sehenswert machen. Allen voran natürlich Leonardo DiCaprio. Meiner Meinung nach sowieso einer der besten Schauspieler seiner Generation, zeigt er in “Jim Carroll” einmal mehr warum. Drogensucht, trockener Entzug, nicht gerade einfach zu spielen, vor allem wenn man selbst nie Drogensüchtig war. Aber DiCaprio spielt mit einer unglaublichen Intensität. Eine seiner besten Leistungen, wobei ich noch nie eine schlechte schauspielerische Leistung von ihm gesehen habe. Und auch die anderen Nebenrollen wurden passend und absolut glaubwürdig besetzt.

Schade, dass man aus dem Film nicht mehr gemacht hat, denn Jim Carrolls Jugend ist alles andere als uninteressant.

Deutscher Titel

Jim Carroll – In den Strassen von New York

Originaltitel

The Basketball Diaries

Originalsprache

Englisch

Erschienen

1995

Laufzeit

90 Minuten

Darsteller

Leonardo DiCaprio, Mark Wahlberg, James Madio, Patrick McGaw, Lorraine Bracco

Regisseur

Scott Kalvert

Buchvorlage

“In den Strassen von New York” von Jim Carroll

Genre

Drama, Sport, Coming of Age

FSK

ab 12 Jahren

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