Bunny Tsukino ist vierzehn Jahre alt und geht auf ein Gymnasium. Sie kommt ständig zu spät zur Schule und ist total tollpatschig, verfressen und eine große Heulsuse. Zusammen lebt sie mir ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder und führt ein ganz normales Leben. Eines Tages rettet sie eine schwarze Katze und ihr Leben ändert sich von da an schlagartig. Denn Luna ist keine gewöhnliche Katze. Sie trägt einen goldenen Halbmond auf der Stirn und kann sprechen. Sie teilt Bunny mit, dass sie Sailor Moon, eine auserwählte Kriegerin für Liebe und Gerechtigkeit sei, und von nun an die Welt retten muss. Dazu bekommt sie von Luna eine magische Brosche, mit der sie sich in Sailor Moon verwandeln und gegen Dämonen kämpfen kann.

Zunächst tut sich Bunny schwer, ihre neue Aufgabe zu meistern. Sie würde viel lieber ihr altes normales Leben leben und wie alle anderen Mädchen sein. Doch sie wächst von Tag zu Tag mehr in ihre neue Rolle hinein und erkennt auch ihre Wichtigkeit an. Mit der Zeit kommen noch vier weitere Sailorkriegerinnen hinzu, mit denen sie eine enge Freundschaft schließt. Und da ist auch noch der geheimnisvolle Tuxedo Mask, der die Sailorkriegerinnen unterstützt und in den sich Bunny mit der Zeit verliebt. Am Ende wartet auf sie alle die finale Schlacht gegen das dunkle Königreich und die Zukunft der Welt liegt in ihren Händen…

Sailor Moon

Sailor Moon” ist einer der beliebtesten und bekanntesten Animes der Welt. Dank “Sailor Moon” wurden viele damals erst zu Animefans, so auch ich. Der erste richtige Animeboom wurde nicht nur in Deutschland ausgelöst und ob man den Anime nun mochte oder nicht, man kam einfach nicht dran vorbei. Bei der deutschen Erstausstrahlung auf ZDF war ich 6 Jahre alt und auch wenn sich die Serie eher an Teenager richtet, war ich Feuer und Flamme und habe die Serie so oft wie möglich verfolgt. Richtiger Fan wurde ich aber erst als die Serie 1997 auf RTL2 lief. “Sailor Moon” war bei mir und meinen Freunden einfach kult. Besonders stolz war ich damals auf meine zwei Minifiguren – ich hatte eine von Sailor Moon und eine von Tuxedo Mask. Was aus ihnen wurde, weiß ich leider nicht, aber ich erinnere mich noch gut an sie.

Die Serie wird bald hier in Deutschland auf DVD erscheinen und ich bekam Lust, die Serie nach so langer Zeit mal wieder zu sehen. “Sailor Moon” ist die erste von insgesamt 5 Staffeln und besitzt 46 Folgen.

Die ersten Folgen lösten gleich mal einige nostalgische Gefühle bei mir aus. Auch das deutsche Opening war mir nach all den Jahren immer noch geläufig. Und auch wenn ich kein richtiger Fan mehr bin, wird “Sailor Moon” immer irgendwie was besonderes sein. Jetzt mit 24 sehe ich die Serie natürlich mit anderen Augen, als damals als kleines Mädchen. Ich habe ein Faible für die 80er und 90er Jahre und Serien und Filme die in dieser Zeit spielen, kriegen dafür von mir immer einen kleinen Pluspunkt. Man merkt, dass “Sailor Moon” Anfang der 90er entstanden ist, an der Kleidung und an den Themen. Da konnte die Serie schon mal bei mir punkten.

Inhaltlich dreht sich der Anime zum einen um den typischen Kampf zwischen Gut und Böse. Die Sailorkriegerinnen müssen in jeder Folge gegen mindestens einen Dämon kämpfen und am Ende gegen das dunkle Königreich. Die zweite wichtige Aufgabe ist die Suche nach der Mondprinzessin. (Achtung Spoiler! Wie sich später herausstellt, ist Bunny die Wiedergeburt von Prinzessin Serenity). Zum anderen geht es Shojotypisch um typische Mädchenthemen wie Liebe, Freundschaft, Träume, Schule, Mode, Tanzen, Stars, Pubertät und allgemein das Älterwerden.

Leider stellte sich beim Schauen schnell heraus, dass über die Hälfte der Folgen sogenannte Füllepisoden sind, die wenig bis gar nichts mit der eigentlich Handlung zu tun haben. Natürlich kann man bei 46 Folgen und vier noch folgenden Staffeln nicht ständig die Handlung voran treiben sondern braucht auch Filler, aber problematisch wird es schon, wenn es mehr Füllfolgen als richtige Folgen gibt. Dadurch wurde es mit der Zeit leider etwas langweilig. Am Anfang fand ich es sogar gut, dass man sich mit der Vorstellung der verschiedenen Sailorkriegerinnen etwas Zeit lässt und man nicht gleich in Folge 2 Ami und in Folge 3 Rei kennenlernt. Aber spätestens ab der Hälfte, hätte man mehr Zeit auf die eigentlich Handlung verwenden sollen. Selbst kurz vor dem Finale gibt es noch einige Füllepisoden die die Handlung unnötig in die Länge ziehen…

Man hätte z.B. statt 46 auch einfach “nur” 30 folgen produzieren können, von denen dann z.B. 20 die richtige Handlung beinhalten und 10 Füllepisoden sind. Das hätte der Serie besser getan. Manche Folgen hätte man sich getrost sparen können, sie waren unnötig und teilweise sehr langweilig. Auch laufen die Folgen alle nach dem selben Prinzip ab – Gut besiegt Böse.

Mein Lieblingscharakter, damals wie heute, ist Makoto Kino alias Sailor Jupiter. Sie ist stark, selbstbewusst und unabhängig. Was ich heute wie damals sympathisch finde. Natürlich kommt kein Charakter ohne Klischees aus, was ich bei dieser Serie aber nicht so schlimm finde. Gut gefallen hat mir auch, damals wie heute, die Lovestory zwischen Neflite und Naru. Vor allem auch weil die Folgen aus dem bewehrten Muster etwas ausgebrochen sind. Und Tuxedo Mask konnte ich schon damals nicht leiden und dies hat sich auch bis heute nicht geändert. Das die Sailorkriegerinnen teilweise nur dank seiner Hilfe gesiegt haben fand ich auch schade. Auf der einen Seite sind sie die stärksten Gegner des dunklen Königreichs, aber auf der anderen Seite können sie nur dank Tuxedo Mask den Kampf gewinnen?! Schade, dass man sich da doch wieder dem “Schwachen-Weibchen-Starker-Mann”-Klischee bedient hat…

Ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung, dass die Serie teilweise echt witzig ist. Vor allem in den ersten Folgen gibt es klasse Situationskomik. Natürlich hauptsächlich dank Bunny. Und natürlich die Kabbelein zwischen Bunny und Rei, die ich allerdings noch nie mochte. Rei ist teilweise viel zu fies, weshalb ich sie auch nie so wirklich mochte.

Außer Mamoru Chiba haben männliche Charaktere nicht so viel zu melden, weshalb mir da kein nennenswerter einfällt. Mamoru ist in Ordnung.

Die deutsche Synchronisation ist, bis auf wenige Ausnahmen, äußerst gut gelungen, vor allem wenn man bedenkt, dass 1995 Animes in Deutschland noch weitgehend unbekannt waren. Sabine Bohlmann, die Bunny spricht, hat wirklich ganze Arbeit geleistet und perfekt Bunnys schusselige und naive Art rübergebracht. Die Synchron ist, wie gesagt, ausgesprochen gut und passend zu den Charakteren ausgewählt. Mir ist allerdings aufgefallen, dass Veronika Neugebauer, die Makoto Kino spricht, am Anfang in jeder Folge im Hintergrund oder als Nebencharakter zu hören war. Das fand ich etwas störend.

Was ich auch so gar nicht mehr in Erinnerung hatte ist, dass “Sailor Moon” teilweise echt extrem kitschig ist. Klar, Liebe ist ein zentrales Thema, aber es gibt mehr als eine Art sie darzustellen. Alle Mädchen waren natürlich mindestens einmal verliebt. Und wussten, obwohl sie erst 14 sind, ganz genau was wahre Liebe und Liebeskummer sind. Dann noch Hochzeit in weiß mit der einzig wahren, großen Liebe als höchstes Lebensziel. Too much meiner Meinung nach. Auch die Mondkönigreich Storyline hatte viel mehr Kitsch als Drama inne.

Kommen wir nun zum Fazit. “Sailor Moon” ist ein Anime der die Animeszene geprägt hat wie kaum ein anderer und alle nachfolgenden Magical Girl Animes beeinflusst hat. Zeichnerisch gute Arbeit, trotz recycelter Szenen aber inhaltlich weißt er doch einige Schwächen auf. Da eh noch Staffeln folgen, hätte man die Episodenanzahl gut und gern verkürzen können und dafür mehr die Handlung in den Fokus packen und die Füllepisoden auf ein Minimum begrenzen sollen.

Episodenguide
01. Der Glanz der Juwelen
02. Die Wahrsagerin
03. Der Geheimsender
04. Die Abmagerungskur
05. Das neue Haustier
06. Der Held meiner Träume
07. Ein Star wird geboren
08. Das Genie
09. Keine Zeit
10. Der Tempel der Verliebten
11. Traumprinzessin
12. Die Kreuzfahrt
13. Drei gegen Jedyte
14. Der Tenniscrack
15. Der Park
16. Das Hochzeitskleid
17. Das Fotomodell
18. Puppen weinen nicht
19. Liebesbriefe
20. Das Geisterhaus
21. Großes Ehrenwort
22. Bunnys erster Kuss
23. Narus erste Liebe
24. Der Verrat
25. Die vierte Sailor Kriegerin
26. Die Splitter des heiligen Kristalls
27. Der neue Klassenprimus
28. Das Selbstportrait
29. Alle schwärmen für Motoki
30. Der verrückte Opa
31. Ein langweiliger Sonntag
32. Im Vergnügungspark
33. Die Doppelgängerin
34. Die Mondprinzessin
35. Die fünfte Sailor-Kriegerin
36. Der Friseursalon
37. Die englische Gräfin
38. Bunny, die Skikönigin
39. Die Eiskönigin
40. Der geheimnisvolle See
41. Ryos Warnung
42. Liebeskummer
43. Die Falle
44. Am Nordpol
45. Der letzte Kampf
46. Schwere Verluste

Deutscher Titel

Sailor Moon

Originaltitel

Bishojo Senshi Sera Mun

Originalsprache

Japanisch

Erschienen

1992

Laufzeit

25 Minuten pro Folge

Episoden

46

Darsteller

Bunny Tsukino, Ami Mizuno, Rei Hino, Makoto Kino, Minako Aino

Regisseure

Verschiedene

Mangavorlage

“Sailor Moon” von Naoko Takeuchi

Genre

Magical Girl, Abenteuer, Shojo, Fantasy

 

2 Antwort

  1. Talasia

    Ich als bekennender Sailor Moon Fan von damals habe deinen Bericht mit Freuden gelesen ^.^ ich bin aktuell auch dabei die Folgen wieder zu gucken, allerdings ist mir das ebenso aufgefallen wie dir…diese Lückenfüllerfolgen sind doch ganz schön langweilig teilweise, dass ich kurze Zeit überlegt habe doch zu meinen Lieblingsstaffeln ab S weiter zu springen. Naja mal schauen….ich mochte die deutsche Synchro allerdings nicht so sehr ^^ also ja, das naive hat sie gut rüber gebracht aber das gequietsche hört sich teilweise so furchtbar an 😀 da kann ich noch gut nachvollziehen, dass meine Mama damals immer genervt war. Auf jeden Fall wir dieser Anime auch immer was ganz besonderes für mich bleiben, weil ich dadurch allgemein zu Animes gefunden habe (wobei das leider schon viele Jahre zurück liegt und ich mich kaum noch damit beschäftige).

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  2. Jolie

    Hi Talasia!

    Freut mich, dass dir meine Rezension gefällt. 🙂 Hab auch ein paar Stunden dran gesessen.

    Ich hatte auch schon angefangen, auf MyVideo Staffel 2 zu schauen, aber die ersten Folgen sind recht langweilig, sodass ich momentan etwas das Interesse daran verloren habe. Aber ich werde wahrscheinlich trotzdem noch mal einen neuen Versuch starten.

    Wie gefällt dir Bunnys zweite Stimme (Inez Günther)? Ich muss sagen, nachdem man sich an die Erststimme gewöhnt hat, ist die neue Stimme ein leichter Schock… Auf jeden Fall passend aber eben ganz anders als vorher…

    Ja, Bunnys Gequietsche ist manchmal schon nicht leicht zu ertragen. ^^ Habe ein paar Folgen im japanischen Original auf Youtube gesehen und da ist Bunnys Stimme noch um einiges quietschiger und auch unglaublich hoch. ^^

    In meiner Familie konnten die Erwachsenen auch nie verstehen, was wir Kinder an Animes fanden. ^^ Vor allem "Sailor Moon" ging denen auch gewaltig auf die Nerven…

    Ich überlege, ob ich mir zumindest die erste Staffel auf DVD kaufen soll. Halt aus Nostalgiegründen und weil die Serie auch ein paar gute Folgen hat. Wirst du dir die DVDs zulegen?

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