England, Anfang des 20. Jahrhunderts. Der junge Anwalt Arthur Kipps lebt zusammen mit seinem vierjährigen Sohn Joseph und dessen Kindermädchen. Josephs Mutter starb bei seiner Geburt. Arthur trauert immer noch sehr um sie und ist trotz des Kindermädchens etwas überfordert als alleinerziehender Vater und vernachlässigt zunehmend seinen Job. Er steht kurz vor dem Rausschmiss, bekommt aber noch eine allerletzte Chance. Er wird von seiner Kanzlei beauftragt, den Nachlass der verstorbenen Alice Drablow zu regeln. Dazu muss er in das abgelegene Örtchen Crythin Gifford reisen und die Papiere von Alice Drablow bearbeiten, die sich in ihrem verlassenem Haus, dem Eel Marsh House, befinden. Sein Sohn und dessen Kindermädchen sollen ein paar Tage später nachreisen.
Die Bewohner von Crythin Gifford reagieren Arthur gegenüber ablehnend und misstrauisch. Nur der wohlhabende Sam Daily ist freundlich und hilfsbereit. Das Eel Marsh House befindet sich, völlig isoliert und von Marschland umgebenen, auf einer Anhöhe im Watt und ist nur bei Ebbe erreichbar. Es ist heruntergekommen und düster und daneben befindet sich ein angrenzender Friedhof. Angekommen, bemerkt Arthur schnell, dass etwas mit dem Haus nicht stimmt. Es wird immer wieder von einem Geist heimgesucht, der auf Rache sinnt. Einer Frau die komplett in schwarz gekleidet ist. Derweil sterben im Dorf immer wieder auf mysteriöse Art und Weise Kinder. Jedesmal wenn die Frau in schwarz erblickt wird, muss ein Kind auf grausame Weise sterben. Bald schon geht es Arthur nicht mehr nur um die Nachforschung und Aufklärung der dunklen Geheimnisse der Familie Drablow, sondern auch um das Leben seines eigenen Kindes…
„Die Frau in Schwarz“ ist ein solider Horrorfilm und gute, anderthalbstündige Unterhaltung. Der Film ist nach den klassischen Mustern alter Horrorfilme konstruiert und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Susan Hill. In erster Linie möchte man natürlich erfahren, warum die Frau in Schwarz spukt und auf Rache aus ist. Und warum die restlichen Dorfbewohner schweigen und nichts unternehmen. Auch die Frage, wie die Frau in Schwarz eigentlich aussieht und wann sie sich komplett zeigt, stellt sich. Viele typische und klassische Horrorelemente waren zu finden. Besonders heraus geragt haben da die Kinderspielzeuge, allen voran die unheimlich aussehenden Tierpuppen. Auch der wippende Schaukelstuhl war gut inszeniert. Hauptsächlich besteht der Horror von „Die Frau in Schwarz“ aus Schockmomente und der Vorahnung, dass gleich etwas Schlimmes passiert. Auch das Geheimnis der Familie Drablow ist tragisch und bedrückend.
Da ich ein großer Englandfan bin, haben mir die ländlichen, verregneten Gegenden und die alten, viktorianischen Häuser ebenfalls ziemlich gut gefallen. Und sie haben perfekt ins Ambiente des Films gepasst.
Ich fand es nur ein bisschen schade, dass Daniel Radcliffe kaum irgendwelche Regungen bzw. Emotionen von Angst gezeigt hat. Ich weiß nicht, ob das so beabsichtigt war oder es eher an Daniels schauspielerischen Fähigkeiten lag. Ich bin kein großer Fan von Dauergekreische in Horrorfilmen, man kann Angst ja auf viele verschiedene Arten zeigen. Aber das Arthur Kipps so gut wie gar keine Emotionen gezeigt hat, obwohl er ganz allein mit dem Geist war und es, für den Moment, kein Entrinnen aus dem Haus gab, fand ich etwas unrealistisch. Das Ende hat mir gut gefallen, weil es ganz anders war als erwartet.
Deutscher Titel |
Die Frau in Schwarz |
Originaltitel |
The Woman in Black |
Originalsprache |
Englisch |
Erschienen |
2012 |
Laufzeit |
95 Minuten |
Darsteller |
Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds, Janet McTeer, Sophie Stuckey, Misha Handley |
Regisseur |
James Watkins |
Buchvorlage |
„Die Frau in Schwarz“ von Susan Hill |
Genre |
Horror, Thriller |
FSK |
ab 12 Jahre |
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